Marquis de Josilin Flohmarktbuchabstauber/In

Anmeldedatum: 29.12.2007 Beiträge: 340 Wohnort: Morhiban/Oberpfalz
|
Verfasst am: 23.08.2008, 18:51:49 Titel: Eric-Emmanuel Schmitt |
|
|
Nachdem mir vor längerer Zeit Eric-Emmanuel Schmitts Mozartbuch ("Mein Leben mit Mozart") aus diversen Gründen sehr missfallen hat, wollte ich kein Buch mehr von diesem Autoren anfassen. Doch nun fiel mir "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" in die Hände und bin (schon fast[grin]) völlig hingerissen von dem schmalen Büchlein. Mit was für einer bescheidenen anmutigen Sprache Schmitt auskommt, um lebendige, sehr plastische Bilder in meinem Geiste zu produzieren, finde ich einfach herrlich.
Eric Emmanuel Schmitt schreibt über religionsverbindende Elemente. In dieser Geschichte geht es um das Judentum und um den Islam. Doch erfahren wir fast nichts über diese Religionen, aber eben doch etwas. Wir erfahren etwas über den Sufismus, dem Tanz der Derwische, und immerhin wird Rumi zitiert. Ich denke, diese Bescheidenheit, sich über Religionen auszulassen, ist beabsichtigt, denn es ist belanglos, was wir hier über Religionen erfahren oder nicht erfahren. Es geht um das Leben selbst, dass zu meistern gilt. Nur eben wie Monsieur Ibrahim, der einen kleinen Laden in einer Straße in Paris führt, gewinnt durch seine Lebenseinstellung und der Verinnerlichung von Koraninhalten ein erfülltes Leben und gibt seine Lebensweisheit an , sagen wir Adepten, Moses, dem jüdischen von Minderwertigkeitskomplexen gebeutelten Jungen, weiter. Sicher ist das nichts neues, aber mir gefällt, wie Eric-Emmanuel Schmitt sich diesem Thema annimmt.
Mehr sei wegen der Kürze des Romans nicht verraten. Lektüre eines schönen Nachmittages.
Hat von euch jemand das Buch gelesen oder ein anderes von Schmitt?
Liebe Grüße
Marquis de Josilin |
|